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Kurt Vogt

Alte Pilgerkapelle auf der Haggenegg-Passhöhe

Pilgerkapelle Haggenegg: Pilgerkapelle Haggenegg

Pilgerkapelle Haggenegg: Pilgerkapelle Haggenegg

Die kleine Kapelle hatte lange Zeit eine unspektakuläre Geschichte. Sie war dem rauen Wetter ausgesetzt und hielt in seinen Grundfesten stand. Sie geht auf das Jahr 1700 zurück und wurde auf Veranlassung von Landammann Gilg Christoph Schorno (1668 – 1744) erbaut, weil an dieser Stelle ein altes Steinkreuz gefunden wurde. Das unvollständig erhaltene Kreuz aus Sandstein mit einer Höhe von 47 cm enthält auf dem Querbalken in gotischen Minuskeln die schwer lesbare Inschrift „uff hagec“.
Die Schriftart weist ins Mittelalter zurück, eine genaue Datierung ist jedoch nicht möglich. Der mögliche Zeitraum erstreckt sich vom 12. bis ins 16. Jahrhundert. Auch die Bedeutung ist nicht klar.
Möglich ist, dass es sich um ein Sühnekreuz handelt. Kapellen-Erbauer Schorno weist darauf hin, dass es ein Sühnekreuz sei, ohne dies jedoch näher zu begründen.
Ob in der Pilgerkapelle bei der Passhöhe (sie wurde von den Einheimischen bis vor 10 Jahren Passkapelle genannt) je Gottesdienste gehalten wurden, ist unklar.

» Homepage zur Pilgerkapelle
Kapelle und Glockenturm
Das Innere lädt zu Ruhe und Innehalten ein. Es ist schlicht gehalten. Im Zentrum steht das steinerne Kreuz, auf welches jeweils am Jakobstag (sowie an den Vor- und Nachtagen) um 13.30 Uhr der Strahl der Sonne durch eine Dachluke fällt. Eine Sitzbank aus Eichenholz lädt zum Verweilen und Beten. Es liegen eine Bibel und ein Sorgen-/Wunschbuch auf und es können Kerzen angezündet werden. Auch Muschel und Pilgerstempel fehlen nicht. Die Kapelle ist in der schneefreien Zeit rund um die Uhr zugänglich. Im Winter bleibt sie geschlossen.
Der neue Glockenturm ist sowohl in der Form wie in der Herstellung ein Unikat, das es so nirgends anderswo gibt. Er besteht zu 57 Teilen aus Kupfer, 40 Teilen aus Zink sowie Mangan und Eisen. Die Zusammensetzung nennt man Baubronze. Der Turm weist als Grundriss ein Kreuzprofil auf. Für die Herstellung musste die Aarauer Glockengiessfirma Rüetschi eine eigene Technik entwickeln. Die Glocke wurde am 24. März 2010 gegossen. Sie besteht aus Bronze (79 Prozent Kupfer und 21 Prozent Zinn) und ist auf den Ton Cis gestimmt. An ihrem inneren Rand steht die Aufschrift „Ultreia – Der Weg ist das Ziel – Iter para tutum – 2010 A.D.“ Ultreia heisst „weiter, vorwärts“ und ist ein uralter Gruss der Jakobspilger. Iter para tutum heisst „bereite uns einen sicheren Weg“ und ist eine Bitte an Maria, mit dem angedeutet wird, dass die Schwarze Madonna von Einsiedeln in der Franzosenzeit (ab 1798) in der Nähe der Pilgerkapelle versteckt wurde.
Die Einsegnung der Pilgerkapelle erfolgte am Jakobstag, 25. Juli 2010 durch Domdekan Walter Niederberger, Chur und den Schwyzer Pfarrer Reto Müller. Über 200 Personen nahmen an der hl. Messe in der in den 1920er-Jahren erbauten Kapelle Haggenegg teil. Danach erfolgte die Einsegnung der restaurierten Kapelle, die sich etwa 300 Meter davon direkt am Passübergang befindet.
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